Zum Inhalt springen

Reparieren statt Neukaufen: Lautsprecher

Ich gehe ja davon aus, dass wir in den kommenden Jahren wieder mehr reparieren werden und weniger wegwerfen und dann neu kaufen. Nachhaltigkeit fängt auch damit an, reparierbare und damit vielleicht auch am Anfang teurere Geräte zu kaufen und diese dann im Fehlerfall durch Reparaturen möglichst lang zu nutzen.

Bei Lautsprechern gibt es leider einen Schwachpunkt: Damit ein Lautsprecher funktioniert, müssen einige Teile schwingend gelagert sein. Genau diese Teile (z.B. die Sicken), die diese schwingende Langerung ermöglichen, werden aber nach Jahr(zehnt)en irgendwann porös.

Bis vor Kurzem wusste ich nicht, dass man dies mehr oder minder einfach reparieren kann. Aber dank des Internets gibt es sowohl einen großen Markt an Ersatzteilen und Reparatursets und gleichzeitig auch hinreichend viele erklärende Videos und Blogposts.

Diese Reparatur lohnt sich natürlich nicht immer. Wenn man aber gut klingende Lautsprecher („Sowas wird heute ja nicht mehr gebaut!“) besitzt oder einfach eine emotionale Bindung („Diese Lautsprecher habe ich mir vom Geld aus meinem ersten Ferienjob gekauft!“) hat, dann lohnt sich das Geld (ca. 30EUR) und die Zeit (2 Stunden).

In diesem Beispiel fiel die Sicke komplett auseinander.

Ein Basslautsprecher mit einer sich auflösenden Sicke. Heftiges Schütteln sorgt für deutliches Bröseln…

Zunächst entfernt man die lockeren Teile. Wie bei allen Tätigkeiten an Lautsprechern lässt man dabei Vorsicht walten. Die Membranen sind empfindlich und nehmen spitze Gegenstände oder hartes Knicken sehr übel. Also: Sachte und langsam arbeiten.

Die Reste der Sicke und des Klebers auf dem Metall habe ich vorsichtig mit einem kleinen Spachtel abgelöst. Die empfindliche Membran bekommt später eine Sonderbehandlung.

Erster Schritt: An umemofindlichen Teilen möglicht viel mechanisch entfernen.

Danach konnten die Reste auf dem Metall gut mit etwas Lösungsmittel abgerieben werden.

Der gereinigte Metallkorb sieht schonmal ganz gut aus.

Für die Reste auf der Membran des Lautsprechers selbst braucht man etwas mehr Fingespitzengefühl und zusätzliche Hilfe in Form eines gesonderten Lösungsmittels, welches den alten Kleber auflöst bzw. wieder flüssig werden lässt. Diese ist bei den meisten Reparatursets mit dabei. Von diesem Lösungsmittel träufelt man vorsichtig und am besten auch in mehreren, wiederholten Durchgängen ein wenig auf den Rand des Membran. Kleine Warnung: Stoffe, die jahrzentealten Kleber auflösen, sollte man nicht einatmen. Deswegen: Gut Lüften….

Nach ca. 10-15 Minuten kann man die Reste des alten Klebers und von der Sicke einfach abschaben. Auch hier gilt: Sehr vorsichtig vorgehen. Die Membran sollte nicht zu feucht oder zu weich werden.

Nach dden ösen des alten Klebers von der Membran. Ich habe mich hier dafür entschieden, kleinere Reste „stehen“ zu lassen, damit das Risike einer Beschädigung der Membran gering bleibt.

Danach kann man dann den neuen Kleber auf dem Metall des Lautsprecherkorbes und auf der Membran dünn auftragen und die neue Sicke verkleben. Das ist auch eher etwas für eine ruhige Minute, also auch hier: Keine Hektik. Kleber gleichmäßig und dünn auftragen, anziehen lassen, Sicke Stück für Stück andrücken.

Die neue Sicke ist angeklebt. Evtl. noch bestehende „Klebelücken“ an den Kanten kann man dann im Nachhinein noch nacharbeiten.

Nach Aushärten des Klebers funktioniert der Lautsprecher wieder tadellos.

Published inAllgemein